Solidarität mit den Ägypterinnen und Ägyptern

Ägypten ist vom Internet abgeklemmt. Festnetz-Telefonate ins Ausland sind allerdings (noch) möglich. Deshalb haben wir unseren alten Telefonie-Server wieder in Betrieb genommen und insgesamt 25 Leitungen freigeschaltet. Per Modem und Einwahl auf unseren Server lässt sich die Internetsperre seit gestern Abend (1.2.) umgehen. Weltweit arbeiten zur Zeit viele weitere unabhängige Netzprojekte daran, die ägyptische Internetsperre auszuhebeln, damit freie Kommunikation weiter möglich ist: http://www.telecomix.org/

Solche Aktionen sind ebenso wie der sonstige Betrieb des FREE!-Projektes auf Spenden angewiesen. Deshalb an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ an alle unsere SpenderInnen!

Update, 02.02. 12:08 Uhr: Heise online berichtet  Ägypten ist wieder online

Update, 06.02.: 350 auf Solidaritätsdemo in Dortmund, Artikel in den Ruhr Nachrichten

Weitere Informationen zur Situation in Ägypten

aktuelle Infos:

Update, 18.02.: Mittlerweile gibt es zwei deutschsprachige Blogs mit Nachrichten, Berichten und Analysen zu politischen und sozialen Verhältnissen im Nahen Osten:

Medienecho zu unserer Aktion

WDR Lokalzeit, 03.02.2011, 19:30 Uhr:

Internet aus Dortmund für Ägypten
In Ägypten ist das Internet derzeit zensiert:

Wichtige Instrumente der Demokratiebewegung wie die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter sind in dem Land nicht nutzbar. Doch Dortmunder Internet-Aktivisten helfen jetzt, den Zugang über Umwege zu ermöglichen.

Der Dortmunder Wissenschaftsladen macht es möglich – wenn auch mit „steinzeitlicher“ Modem-Technik aus den Anfängen des Internets. Am Mittwoch haben Petra Liebherr und Stefan Brünzel den alten Einwahl-Server des Wissenschaftsladens wieder in Betrieb genommen. Zwölf analoge und 13 ISDN-Leitungen können nun angewählt werden – denn noch funktioniert das Festnetz in Ägypten. Unter anderem per Fax wurden dort die Telefonnummern in den betreffenden Kreisen verbreitet. Mit diesen Nummern kann man sich nun per Ferngespräch über Dortmund ins Internet einwählen: unzensiert – und so zum Beispiel Facebook und Twitter nutzen. Geduld gehört für die Nutzer allerdings dazu, denn es dauert, bis die Verbindung steht. Entsprechend langsam bauen sich die Seiten auf – so wie früher, in den Urzeiten des Internets. So lange setzt sich der Wissenschaftsladen auch schon für unzensierte Information in Krisengebieten ein. Damals war der erste Irakkrieg der Anlass für das Dortmunder Engagement.


Lokalzeit-Bericht anschauen


Die Ruhr Nachrichten am 02.02.2011:

Server reaktiviert: Dortmunder Initiative bringt Internet nach Ägypten

Der Weg vom Nil ins Netz führt über die Braunschweiger Straße in Dortmunds Norden: Eigentlich stand dort ein altmodischer Server ungenutzt in der Ecke der Initiative Wissenschaftsladen – jetzt haben Netzaktivisten das Gerät aktiviert, damit Ägypter wieder ins Internet gehen können.

Mit einem Schlag war ganz Ägypten getrennt vom weltweiten Netz: Als dort die Demonstrationen zunahmen, kappte das Regime kurzerhand alle Leitungen ins Internet. Auch wenn am Mittwoch das WWW erstmals seit Tagen wieder erreichbar war, hat sich eine Dortmunder Initiative entschlossen, Umwege ins Internet zu öffnen.

„Wir haben am Mittwochmorgen unseren alten Einwahl-Server wieder in Betrieb genommen“, sagt Petra Liebherr vom Wissenschaftsladen. Zwölf analoge und 13 ISDN-Leitungen können nun angewählt werden – denn noch funktioniert das Festnetz in Ägypten.

„Wir glauben an ein freies, unabhängiges Internet“, erklärt Liebherr. Aktuell haben sich noch keine Ägypter über Dortmund eingewählt. Offensichtlich müssen die Dortmunder Einwahlnummern dort noch bekannt werden. „Diese werden unter anderem per Fax nach Ägypten geschickt“, so Liebherr.

Das Original unter
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/lokalnachrichten_dortmund/Dortmunder-Initiative-bringt-Internet-nach-Aegypten;art930,1175506


WDR 5, Westblick, 04.02.2011, 17:00 Uhr:

„Wir sind drin“

Dortmunder Internet-Aktivisten zeigen Umwege ins Internet für Ägypter und all jene, denen die Regierungen den Zugang zum Netz schließen. Dafür braucht man ein Gerät aus der digitalen Steinzeit: Ein Modem aus den 90er Jahren.

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